Tom Clancy's The Division 2 Beta Impressionen

Tom Clancy’s The Division wurde 2016 veröffentlicht und sollte einen “shooter-looter” Titel von Ubisoft darstellen. Positive und negative Aspekte können über den ersten Teil gesagt werden, allerdings steht es fest, dass viele Spieler nach der Campaign aufgehört haben zu spielen. Das Endgame war zum Anfang des Spiels nicht befriedigend und hat viele Spieler vom Titel abgeworfen. Wird dies der zweite Teil ändern können? Fühlt sich der zweite Teil anders an als der erste Teil in New York City?

Als erstes muss gesagt werden, dass Tom Clancy’s The Division 2 wirklich großartig aussieht. Der erste Teil sah zur damaligen Zeit bereits super aus und daran hat sich auch im zweiten Teil nichts geändert. Dieses Mal spielt es sieben Monate nach dem Outbreak in Washington D.C. Das karge, triste, dunkle und schneebedeckte New York City gehört der Vergangenheit an. Die Monumente in Washington D.C. können zu verschiedenen Wetterlagen ihre Schönheit zeigen. Das neue Setting mit dem veränderten Wetter spricht mich persönlich wesentlich mehr an als der erste Teil. Alte Weihnachtsmärkte, welche bereits von der Natur halb aufgesaugt wurden, im Sonnenschein zu erkunden bringt einen neuen visuellen Aspekt ins Spiel. Die veränderte Lichtintensität wenn man in dunkle Räume rein oder raus geht muss nicht jedem gefallen, aber bringt einen realistischen Touch mit sich. Durch das helle Setting kommen zwar auch die Müllberge besser zum Vorschein aber was erwartet man nach einem solchen Outbreak? Natürlich sind die Straßen nicht mehr so sauber wie sie einst waren. Für mich persönlich müssen auch die hässlichen Seiten gezeigt werden und davor schreckt das Setting nicht ab.

Kommen wir zum Gameplay. Wer den ersten Teil gespielt hat weiß sofort was ab geht. Im Gameplay gibt es keine großartigen Änderungen. Kleinigkeiten fallen natürlich auf, aber jeder mit Vorerfahrung aus New York City fühlt sich sofort in der Steuerung und im Feeling des Games wohl. Insgesamt sind mir manche Kleinigkeiten doch aufgefallen. Das Aiming der Waffe ist nicht mehr so “sticky” wie im ersten Teil und ein besseres Aiming wird belohnt. Dementsprechend wird ein schlechteres Aiming natürlich bestraft. Eine Änderung die mir wirklich gelegen kommt und gleichzeitig mir ein positives Gefühl beim Aiming gibt, welches gute Skills belohnt. Abilities konnten nur sehr wenige gespielt werden während der Beta und wie sich die einzelnen Abilities aufeinander aufbauen und verbinden lassen bleibt abzuwarten. Ich weiß nicht genau ob meine Erinnerung mich trügt, aber ich habe grob in Kopf, dass im ersten Teil die Gegner immer sehr schnell mit einem roten Dreieck über dem Kopf markiert und diese auch die ganze Zeit sichtbar waren. Im zweiten Teil ist dies nicht der Fall. Die markierten Gegner können auch wieder ihr Dreieck über den Kopf verlieren und somit ist eine Team-Kommunikation in manchen Missionen ausschlaggebender als früher. Diese Änderung befürworte ich ebenfalls, da dies eine bessere Team-Zugehörigkeit schulen könnte. Für eingeschweißte Teams könnte dies den Spielspaß auf jeden Fall etwas erhöhen.

Eine Sache fiel mir nur auf die mir wirklich gar nicht gepasst hat. Ich hoffe, dass dies nicht im finalen Spiel so übernommen oder es hoffentlich geändert wird. Als ein Mate unserem Team gejoint ist, wurde eingeblendet, dass das Level der Gegner sich immer am höchsten Teammitglied orientiert. Wenn dies im finalen Spiel wirklich so sein sollte, sehe ich ein großes Problem auf die Entwickler zukommen, denn somit wäre es wirklich unmöglich mit seinen Freunden zu spielen die in Division 2 bisher weniger Zeit reingesteckt haben als andere Freunde mit mehr Spielzeit. Ich hoffe wirklich, dass dies im finalen Game nicht so sein wird.

Wie bereits angesprochen sind viele Spieler durch das Endgame im ersten Teil abgesprungen, deswegen war es ein schlauer Gedanke der Entwickler, dass alle Spieler am Freitag der Beta Level 30 Endgame Charakteren spielen konnten. Hier konnte man die drei Endgame Specializations austesten: Sharpshooter (mit einem Sniper ausgerüstet), Demolitionist (mit einem Granatwerfer ausgerüstet) und Survivalist (mit einer speziellen Armbrust ausgerüstet). Für RPG Fans die an “min-maxing” interessiert sind bietet das Spiel hier durchaus seine Möglichkeiten. Für alle anderen allerdings wird sich das Gameplay dadurch nicht viel verändern. Mit den Endgame Charakteren konnte man eine “Invaded Mission” spielen. Hierbei handelte es sich um fast eins zu eins die selbe Mission die man vorher bereits gespielt hatte. Ein Enemy-Encounter war mehr und der Gegnertypus haben sich verändert. Dieses Mal ist man gegen die Black Tusk angetreten. Dieser Gegnertyp ist eigentlich als “böser Division Agent” zu verstehen. Sie haben die selben Fähigkeiten und Abilities wie wir. Auf Level 30 waren unsere Charaktere und die Mission war auf Level 32 angesetzt. Hierdurch waren noch mehr “bullet sponges” vertreten als man eigentlich wollte. Das positiven an solchen schweren Missionen ist allerdings, dass hierbei Teamplay wirklich groß geschrieben werden kann. Es macht einen wirklichen Unterschied aus ob man strategisch vorgeht oder nicht.

Als letzte bleibt dann eigentlich nur noch die Dark Zone und der neue separate PvP Bereich zu erwähnen. Dieses Mal gibt es drei unterschiedliche Dark Zones. Hier bleibt fast alles beim Alten, außer das zwei Änderungen wirklich hervorstechen. Die erste Änderung ist die “normalization”, dies bedeutet, dass euer Gear angepasst ist und es ein ausgeglichenes Spielfeld herstellen soll. Im Klartext heißt es, dass beispielsweise Level 20 Spieler nicht automatisch gegen Level 8 Spieler, auf Grund ihres Vorteils an Gear, gewonnen haben. In meinen Augen geht die Dark Zone hier einen Schritt zurück, da dieser Punkt die Dark Zone so spannend gemacht hat. Zum Glück gibt es im finalen Spiel immer eine ausgewählte Dark Zone in der die Normalization aufgehoben wird und das alte Feeling hervor kommen kann. Einen Schritt nach vorne macht die Dark Zone allerdings im Loot-System. Nicht jedes Teil welches man in der Dark Zone findet ist mehr “contaminated”. Nur gefundener Loot der “contaminated” ist muss per Helikopter aus der Dark Zone befördert werden. Im Klartext heißt dies, dass ihr niemals leer aus der Dark Zone heraus gehen werdet. Der separate PvP Bereich ist das schwächste Glied in der Division 2 Kette. Hierbei ist ebenfalls das gesamte Gear normalisiert. Personen die in der 3rd Personen Ansicht ihre PvP Matches gewohnt sind können sicherlich Spaß hierbei finden, allerdings gehöre ich nicht zu diesen Personen. Vor allem sehen ich einen großen “balancing act” auf die Entwickler zu kommen. Alleine in der Beta hat sich jeder Spieler mit der Drohne als Ability ausgestattet welche die eigenen Rüstung heilt. Ein spaßiger und/oder spannender PvP Modus sieht anders für mich aus.

Wie man insgesamt zu Tom Clancy’s The Division 2 steht hängt ganz stark von eurer eigenen Sichtweise ab. Man kann schon fast sagen, dass es von eurer Lebenseinstellung abhängt. Seht ihr ein Glas immer als halb voll oder als halb leer an? Je nachdem wie ihr diese Frage beantwortet könnt ihr Schlüsse gegenüber dem zweiten Teil schließen. Für Menschen die das Glas halb voll sehen werden mit Division 2 ihren Spaß haben und sehr wahrscheinlich einen weiteren guten “looter-shooter” vor sich haben. Die Personen die eher das Glas als halb leer betrachten werden auch extrem skeptisch gegenüber dem zweiten Teil sein. Tom Clancy’s The Division 2 kann ein gutes Spiel werden, allerdings muss es mich noch davon überzeugen, warum ich mich drum kümmern und ihm Zuneigung schenken sollte.