Horizon Zero Dawn The Frozen Wilds DLC Test / Review

Guerrilla Games und Sony konnten mit Horizon Zero Dawn am Anfang dieses Jahres einen großen Erfolg feiern. Mit The Frozen Wilds kommt das Erste und Einzige DLC heraus welches die Geschichte um Aloy erweitern soll. Kann The Frozen Wilds jedoch erfolgreich auf das Spiel aufbauen oder ist es nur eine kosmetische Erweiterung?

Sony hat uns mit einem gesonderten Speicherpunkt ausgestattet welcher uns mit dem geeigneten Level wie auch Equipment versehen hätte. Da ich die Hauptstory von Horizon Zero Dawn selber beendet hatte und mich mit Aloy auf Level 45 befand, entschloss ich mich mit meinem eigenen Speicherstand zu spielen. Ich wollte die Geschichte „meiner Aloy“ weiterführen. Guerrilla ist sich jedoch bewusst, dass nicht alle Spieler die Hauptkampagne beendet haben (ca. 35% laut der Trophy zum Zeitpunkt des Tests) und haben das empfohlene Anfangslevel des DLC auf 30 gesetzt. Somit liegt das DLC im Mid- bis Endgame Bereich. Alle Spieler die bereits „ihre Aloy“ auf Level 50 hatten, können sie nun jedoch auch weiter hoch leveln und neue Skills erlernen. 

Die Map wird durch das DLC mit einem neuen Bereich im Norden erweitert: The Cut. Yellowstone Park diente hierbei als Inspiration. The Cut ist ein ein eisiges Ödland in dem ein Teil der Banuk lebt. Der Tribe der Banuk war im Base Game nicht allzu sehr im Rampenlicht und dies wird durch das DLC geändert. Einige Mitglieder der Banuk haben die „blauen Schläuche“ unter ihrer Haut, genauso wie Sylens. Einige Maschinen im Norden verhalten sich aggressiver und furchtloser als früher und dieses Mysterium ist von Interesse für Aloy. Aloy versucht mit der Hilfe der Banuk das seltsame Verhalten der Maschinen, welches von Daemon hervorgerufen wird (eine Art Corruption), zu verstehen und zu beheben. Das DLC bringt ca. 12 Stunden neues Gameplay Material welches sich sinnvoll und vor allem nützlich ins Base Game einwebt. Neben der Hauptstoryline des DLC gibt es ebenfalls neue Side Quests wie auch neue Errands. Die Side Quests und die Errands sind im Gegensatz zum Base Game sogar besser gehandhabt. Nicht nur sind die Storylines und die Charaktere der Side Quests und Errands interessanter, sondern bringen dem Spieler sogar nützliche Gegenstände, beispielsweise neue Waffen oder Upgrades der Waffen. Mit Banuk Icetrail, Banuk Stormslinger und Forgefire werden drei neue Waffenklassen eingeführt. Je nach Spielstil können alle drei Waffen sinnvoll im Kampf eingebracht werden und fühlen sich je nach Gegner wirkungsvoll an. Außerdem kann nun auch der Spear mit Modifikationen ausgestattet werden. Neben den neuen Waffen gibt es auch neue Maschinen zu bekämpfen und zu jagen, eine neue Currency und neue Waffen der altbekannten Waffentypen. Der neue Skilltree „Traveler“ ist im Einklang der Normaden der Banuk und konzentriert sich auf Skills des Gathering, Repairing und Crafting.

Wenn man zu einen Spiel nach ca. 6 Monaten zurückkehrt, egal wie gut es war oder wie sehr man es geliebt hat, fühlt es sich am Anfang immer befremdlich an. Zum Glück setzte die Muscle Memory schnell genug ein und ich befand mich wieder im Hunt Modus mit Aloy. Nach der kurzen Eingewöhnungsphase wurde ich tiefer mit dem Tribe der Banuk bekannt gemacht und erfuhr einführende Informationen der gefährlichen daemonic machines. Mit im Mittelpunkt der Story stehen die Shamanin Ourea und Chiefton Aratak. Beide neuen Hauptcharaktere sind interessant und vor allem glaubwürdig dargestellt. Die Verbesserung der Side Charaktere fielen vor allem auf. Synchronisation der Hauptcharaktere und sogar der Nebencharaktere sind auf höchsten Niveau. Im Base Game waren die Side Quest Geber und deren Storyline oftmals uninteressant und halfen „nur“ beim Leveln. Diesmal konnte man sich mit den Storylines besser identifizieren und man wollte wissen wie es weiter geht. Außerdem bringt jeder neue Nebencharakter seinen eigenen Flair mit ins Spiel. Das Errands sowie Side Quests bessere Belohnungen haben als im Base Game habe ich hierbei besonders begrüßt. 

The Frozen Wilds konnte mir vor Augen führen warum ich Horizon Zero Dawn so geliebt und exzessiv gespielt habe. Die Geschichte von Aloy hat mich wieder in ihren Bann gezogen. Aloy ist immer noch ein Outlander und muss sich das Vertrauen der Banuk erstmal erarbeiten. Das Aloy die Maschinen und Mechanismen der „old world“ weiterhin verstehen kann hilft ihr natürlich bei der Aufgabe. Die Kämpfe gegen die Maschinen, vor allem gegen die neuen Maschinen wie beispielsweise dem Scorcher, sind weiterhin taktisch. Ohne Ressourcen und ohne einen Plan sich kopfüber in einen Kampf zu stürzen, wird weiterhin hart bestraft. Aloy ist nicht unbesiegbar und muss sich auf einen Kampf vorbereiten. Dieses Mal jedoch erhält Aloy nützliche Hilfe. Einige Side Quests wie auch die Hauptquestline des DLC bringen neue Verbündete in den Kampf. Die AI der Verbündeten hilft im Kampf wirklich aus und steht nicht nur nutzlos rum. Vor allem bei Kämpfen gegen eine größere Anzahl von Maschinen helfen die neuen Verbündeten tatkräftig aus. Leider ist nicht alles positiv bei den neuen Kampfgefährten. Stealthy zu sein ist mit ihnen eher schwer durchzuführen. Die Verbündeten haben oftmals keine Lust sich geduldig und regungslos ins hohe Gras zu setzten und lösen somit oft einen Kampf aus, obwohl man ihn eigentlich gar nicht wollte. Die Story von The Frozen Wilds ist keine Erneuerung, sondern baut eher auf das Base Game auf. Jeder der die Main Storyline bereits durch hat, kann sich den Verlauf der Hauptstoryline des DLC relativ schnell ausmalen. Aloy erhält neue Hintergrundinformationen zu Sylens, jedoch nur so wenig, dass man es eher als einen Tropfen auf den heißen Stein bezeichnen kann. Hier hätte ich mir wirklich mehr gewünscht.

Das Spiel sieht weiterhin schön und vor allem beeindruckend aus. Guerrilla hat es geschafft selbst ein eisiges Ödland in eine interessante und schöne Spielwelt zu verwandeln. Boy oh boy, die Landschaften, der Schnee und die Szenerie haben mich öfters zum anhalten bewegt, um die Aussicht zu genießen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fotos der Community aus dem Photo Mode (ja, es gibt sogar eine Eisengel Pose).

 

Fazit 9.5 aus 10 

Guerrilla hat es geschafft, dass Main Game nicht nur zu erweitern, sondern auch zu verbessern. The Frozen Wilds hat mir den damaligen „Awe-Effekt“ wieder gegeben der beim Release von Horizon Zero Dawn aufkam. Das DLC ist nicht nur für Spieler geeignet die das Main Game beendet haben, sondern auch für alle die noch mitten drin stecken oder noch gar nicht anfangen haben.