Life is Strange: Before the Storm - Episode 2 /Review

 *READ ME* Der Testbericht geht davon aus, dass ihr die erste Episode gespielt habt und könnte sie euch somit spoilern. Storyspoiler der zweiten Episode werden so gering wie möglich gehalten. 

Die erste Episode von Life is Strange: Before the Storm hat mich sehr berührt und mich mit auf die Reise von Chloe Price und Rachel Amber genommen. Diese Reise hat mich zunächst vor Herausforderungen gestellt. Wohin wird uns diese Reise in Episode 2 wohl bringen?

Nachdem ich nach Episode 1 sehr niedergeschlagen war, da das Schicksal von Chloe und Amber bereits feststeht, hatte ich mir vorgenommen Chloe soweit „aufleben“zu lassen soweit es mir möglich ist. Ich wollte ihr schöne Erinnerungen und Momente schenken. Ich dachte, ich hätte mich davon abgekapselt, dass es für Chloe und Amber keine Rolle spielt wie ich Life is Strange:Before the Storm spiele, da ihr Schicksal final ist und das es mir möglich ist dies zur Seite zu schieben und Episode 2 besser miterleben zu können, ohne diesen Gedanken im Hinterkopf beizubehalten. Ich denke einigen von euch geht es genauso… Leider habe ich dies auch während Episode 2 nicht geschafft abzulegen.

Episode 2 startet direkt mit einigen wichtigen Entscheidungen, welche grundlegend für das weitere Spielgeschehen sind. Überlegt euch also gut, wann ihr euch für welche Gesprächsoption entscheidet. Im Verlauf dieser Episode habe ich ein paar wenige Gesprächsoptionen als eher „unchloehaft“ empfunden. Ansonsten ist die Backtalk Funtkion wieder sehr gelungen und macht auch Spaß, auch wenn sie insgesamt für mich im Spiel zu wenig Anwendung findet.

Der weitere Verlauf der Episode führt euch wieder zu vielen bekannten Plätzen. Natürlich ist der Junkyard auch wieder dabei. Wieder hat man dort sehr schöne Sequenzen, welche gerade durch die musikalische Untermalung herausstechen und einem zum verweilen und genießen einladen. Insgesamt ist wieder die Synchronisation der Figuren großartig (vor allem Chloe ist sehr gut gelungen) und die musikalische Untermalung ist wiedermal brilliant.

Das Schauspiel „The Tempest“ von Shakespeare hat mir Gänsehautmomente bescherrt. Wer das Schauspiel kennt (auf deutsch heisst es „Der Sturm“) wird ebenfalls die tiefere Bedeutung hinter dem Schauspiel erlebt haben, wenn wie in meinem Fall Chloe und Rachel auf der Bühne stehen. Chloe als Ariel der Luftgeist,welcher von Prospero (wird von Rachel gespielt) befreit wurde und ihm von nun an zu Diensten steht. Die Sätze, welche in diesem Schauspiel gesagt werden haben mich sehr berührt. Die Inszenierung des Schauspiels zu „The Tempest“ war für mich sehr gut gelungen. 

Während der zweiten Episode trifft man auf Charaktere, welche man bereits aus dem ersten Life is Strange Spiel kennt. Diese zeigen aber in „Brave New World“ andere Seiten von sich. Dies bringt einen schon zum Nachdenken, was den Charakteren so widerfahren ist, sodass sie drei Jahre später wenn Max Caulfield auftaucht, derartig anders in Erscheinung treten. Ob wir dies bei einigen wichtigen Schlüsselcharakteren erfahren werden? Da müssen wir wohl auch auf Episode 3 warten. 

SPOILER ANFANG!
Nachdem Schauspiel geht ihr mit Rachel nach Hause! Und endlich! Je nachdem wie ihr Episode 1 und Episode 2 gespielt habt, habt ihr nun die Möglichkeit Rachel zu küssen. Der Kuss war recht lange und sah sehr intim aus, was ich sehr schön fand!
Wenn wir gerade in der Spoiler Sektion sind, das Ende fand ich doch recht enttäuschend. Es wirkt zu wirr und irgendwie sehr unrealistisch. Sera (die Frau die Rachels Vater im Park geküsst hat und auch während des Schauspiels zu sehen ist) soll Rachels Mutter sein. Wenn ihr euch aber im Wohnzimmer der Ambers umgesehen habt, und eine Akte in der Nähe des Vaters bemerkt habt, dann seht ihr in dieser Akte ihren Namen ebenfalls unter Verdächtigen aufgeführt. Nachdem ich das gelesen hatte, fühlte sich der Satz, dass diese Frau Rachsels Mutter ist, sehr unbefriedigend an. Um offen zu sein, hat mir dieser Umschwung der Geschichte absolut nicht gefallen. Wie dies in Episode 3 aufgegriffen und erklärt wird, darauf bin ich gespannt.
SPOILER ENDE!  

 

Fazit 8.0 aus 10

Insgesamt hat mich Episode 2 nicht so sehr berührt wie die erste Episode. Zwar hatte ich hin und wieder einen kleinen Kloß im Hals und auch Gänsehaut, allerdings fehlte doch ein wenig die Nähe zu Rachel. Auch wenn einige bekannte Charaktere eine neue Seite zum Vorschein bringen, wirkt jedoch der Humor öfters abgedroschen. Das Artwork, die Musik und Gameplay sind aber wieder sehr schön von Deck Nine inszeniert worden. Das Story-telling geht mir zeitweise zu holprig und wirkt unausgeglichen, indem es manchmal zu stark für mich nach vorne rusht.

 

Pro:
-Gameplay ist sehr schön
-Musik und Inszenierung sind wieder außerordentlich stimmig und brilliant
-Synchronisation ist wiedermals sehr gut 

Cons:
-stellenweise cringy Humor
-das Storytelling ist manchmal holprig