Blood & Truth Test Review

London Studio kommt den PSVR Spielern sicherlich bekannt vor. Sie haben „The London Heist“ in PlayStation VR Worlds entwickelt. Weiterhin von diesem Stil geprägt erscheint nun ihr neuer Titel „Blood & Truth“. Dabei machen wir einen Abstecher in die kriminelle Unterwelt von London. Ob wir uns gegen die Gangster behaupten können und ob es sich das Abtauchen in die kriminelle Unterwelt Londons lohnt, erfahrt ihr spoilerfrei hier.

Blood & Truth spielt in dem heutigen London, daher erkennt ihr im Hintergrund bekannte Gebäude wie beispielsweise „The Shard“ oder die Tower Bridge. In dem Spiel schlüpft ihr in die Rolle von Ryan Marks, einem Soldaten. Seine Familie wird von einem Untergrund Boss bedroht und ihr wollt diese natürlich beschützen. Ihr werdet auch gleich am Anfang des Spieles in die Action rein katapultiert.

Zu Beginn des Spiels könnt ihr euer Setup einrichten und eure Motion Controller kalibrieren, sowie wählen ob ihr Motionsickness entgegenwirken möchtet oder nicht. Hinsichtlich der Motionsickness kann ich nur sagen, dass sogar wenn ihr nicht empfindlich seid und diese Option auswählt, dass trotz dessen bei Bewegungen sich der schwarze Ring in eurem Sichtfeld zusammenzieht und generell Bewegungen sowie Renn-Animationen recht langsam erscheinen. Wenn ihr dies abgeschlossen habt, werdet ihr direkt ins Spiel geschickt und befindet euch in einem Raum. Ihr besitzt dabei keinen sichtbaren Körper, sondern ihr könnt nur eure Hände sehen. Diese sehen graphisch allerdings wirklich realistisch aus und ihr seid auch in der Lage um euch herum nach Gegenständen zu greifen und diese auch umher zuwerfen.

Wenn ihr gleich zu Beginn im dem Raum sitzt, fällt ziemlich schnell die verbesserte Grafik (im Gegensatz zu The London Heist) auf, sodass ihr mit dem Kopf euch in Richtung der Tischplatte bewegen könnt und alles weiterhin detailliert zu sehen ist. Die Grafik ist wirklich um einiges besser geworden. Die Gesichtsanimationen sind zudem gut gelungen und meistens ausdrucksvoll. Eine seltsame Eigenschaft war für mich eher, dass die Charaktere wie Hobbite erscheinen, da die Figuren doch recht klein und gestaucht wirken. Daran gewöhnt man sich allerdings schnell. Ebenfalls die graphische Gestaltung der Umgebung ist ziemlich detailreich und gerade Dinge wie Glasscheiben zerbrechen optisch sehr ansprechend. Ich will nichts vorweg nehmen, aber manche Szenen wurden speziell für das VR Erlebnis entwickelt und sind großartig! Das ein oder andere Mal wurde alleine anhand von optischen Impulsen mein Puls beschleunigt. Und ich rede nicht nur von den Slo-Mo-Explosionen.

Die Fortbewegung (ich habe ohne besondere Einstellungen bezüglich der Motionsickness gespielt, da ich damit kein Problem habe) funktioniert indem ihr Wegpunkte anvisiert und auswählt um euch dann an diesen Wegpunkt zu begeben, also kein “warpen”, was ich als sehr positiv empfunden habe. Zudem sind keine schnellen wie auch abrupten Bewegungen involviert was für VR doch angenehm ist.

Das Waffengefühl ist wirklich großartig. Es fühlt sich sehr gut an mit den Waffen zu schießen, diese nachzuladen und die Waffen zu wechseln. Ihr könnt je nach Kapitel bis zu vier Waffen bei euch tragen, zwei Pistolen in euren Halftern sowie zwei größere Waffen auf eurem Rücken. Es gibt ein paar coole Waffen welche unterschiedlich schießen und deren Waffengefühl sich auch unterscheidet, sowie deren Handling. Es gibt sogar eine Pumpgun, welche schon außerordentlich viel Spaß macht. Ihr habt auch die Möglichkeit Sterne in Missionen zu erhalten. Anhand dieser Sterne könnt ihr eure Waffe individualisieren, nicht nur farbtechnisch, sondern auch je nachdem wieviele Sterne ihr erspielt habt, könnt ihr Gegenstände wie einen Suppressor an eure Waffe bauen oder ein Visier hinzufügen.

Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, wie gut die musikalische Untermalung inszeniert wurde, diese ist nicht nur passend, sondern dadurch habe ich mich des öfteren wie ein “Big Action Boss” gefühlt, quasi der neue James Bond der es mit jedem aufnehmen kann. Ebenfalls die generelle Soundkulisse ist wirklich gut geworden.

Die Story ist actionreich, gut erzählt und könnte wirklich als Action-Kinofilm funktionieren, allerdings empfand ich diese nicht als sehr drastisch, was wahrscheinlich an der Kontaktzeit mit manchen Charakteren liegt. Die Charaktere generell sind ganz nett gemacht, die Puns sind in allen möglichen Kategorien vorhanden, von schlecht bis lustig. Zudem muss ich noch erwähnen, dass ich die Ladezeiten als super angenehm empfand, da diese quasi nicht vorhanden sind. Ihr müsst lediglich ein wenig warten, wenn ihr gestorben seid. Und wo wir bei dem Thema Sterben sind, leider ist der Schwierigkeitsgrad auf normal ca. 98% der Zeit viel zu einfach. Die meisten Gegner sind keine Herausforderung und sterben wie die Fliegen. Was allerdings sehr schön ist, ist das ein Headshot auch wirklich den Gegner direkt niederstreckt. Ich habe circa fünf Stunden für einen Playthrough gebraucht, mit viel umhersehen und kleine Challenges absolvieren (wie mit den Papierkugeln und dem Mülleimer….).

Was das Spiel kompetitiv gestaltet sind die Herausforderungen. Momentan gibt es lediglich „Time Attack“, allerdings sollen noch mehrere Herausforderungen folgen. Dabei werdet ihr in eine Umgebung gespawnt, bekommt zwei spezifische Waffen und müsst so schnell wie möglich die Gegnerscheiben, so präzise wie möglich (Bullseyes), alle anschießen und dann zum nächsten Wegpunkt gehen. Dabei könnt ihr je nach Präzision sowie Schnelligkeit Punkte bekommen. Diese könnt ihr mit euren Freunden anschließend vergleichen. Zudem soll ein NG+ Modus herauskommen indem ihr eure bereits verbesserten Waffen direkt verwenden könnt. Außerdem soll ein weiterer Schwierigkeitsgrad hinzu kommen, worauf ich mich wirklich sehr freue, da die normale Schwierigkeitsstufe viel zu einfach war.

Ganz niedlich ist, dass ihr viele kleine Statuen finden könnt, welche an The London Heist angelehnt sind. Wenn ihr diese kleinen Statuen findet und hoch hebt kommt auch der ein oder andere Kommentar dazu, was ich als ziemlich cooles Gimmick empfinde. Wie viele Collectibles ihr in den jeweiligen Kapiteln gefunden habt, könnt ihr dann nochmal in der Kapitelauswahl sehen, ebenfalls wie viele Sterne ihr bekommen habt um euch weitere Upgrades für Waffen erwerben zu können. Dabei gibt es nicht nur Statuen zu finden, sondern auch Vape-Geräte.

Fazit 8.5 aus 10

Insgesamt kommt mit Blood & Truth ein unterhaltsamer Action-Titel für die PSVR heraus, welcher mit Liebe zum Detail und einer actiongeladenen Story aufschlägt. Wem The London Heist gefallen hat, wird diesen Titel auch gerne spielen. Ich hatte wirklich Spaß beim spielen und bis auf Kleinigkeiten (wie Körperproportionen sowie meinem fehlenden Körper) ist das Spiel wirklich gelungen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, ich kann nun auch ohne Probleme Bösewichte erledigen und habe mich wirklich öfters wie ein “Big Boss” gefühlt, gerade durch die musikalische Untermalung. Mit den neuen Herausforderungen, NP+ sowie einen höheren Schwierigkeitsgrad besitzt das Spiel Potential, um es mehrmals durchzuspielen. Lediglich bei der Story hätte ich mir den ein oder anderen Plot-Twist gewünscht und doch ein wenig mehr Tiefe bei dem ein oder anderen Charakter. Für einen Walkthrough braucht man so 5 - 6 Stunden.