Call of Duty Black Ops 4 Test / Review

Die Call auf Duty Einträge kommen bereits wie Sportspiele jährlich in die Läden und jedes Mal fragt man sich, was soll eigentlich noch geändert bzw. verbessert werden? Dieses Jahr war wieder Treyarch als Entwicklerstudio an der Reihe und pokerte direkt hoch. Eine Single Player Campaign ist nicht vorhanden, stattdessen ein Battle Royale Modus der den Zeitgeist treffen soll.

Ohne Single Player Campaign sondern mit drei online Modi kommt Call of Duty Black Ops 4 daher: Multiplayer, Zombies und Blackout. Blackout ist hierbei der neuste und innovativste Modus der drei und stiehlt dem Rest die Show. Blackout kann man in Solo, Duos oder Quads spielen und verfolgt das zurzeit beliebte Spielsystem Battle Royale. Alle gehen rein und nur einer bzw. ein Team wird siegreich am Ende sein. In Solo sind es 88 Spieler und in Duos und Quads 100 Spieler auf einer Map die aus der Call of Duty Geschichte schöpft.  

Die Map ist aus beliebten Orten der Call of Duty Reihe kreiert worden und beinhaltet Fan-Favorite-Maps oder andere Orte die an beliebte Szenen der Reihe erinnern. Insgesamt ist die Map kleiner als in andere Battle Royale Spielen und Feuergefechte sind somit häufiger. Nur sehr selten erhält man Ruhe für mehr als 10 Minuten und der Pace ist sicherlich höher als in PUBG beispielsweise. Neben euren Gegnern wurden jedoch auch hier teilweise Zombies an Orten auf der Map verteilt, welche den Loot „bewachen“. Dieses Risk-Reward Sytem passt gut in den Pace des Modus. Soll ich Zombies töten um eine bessere Waffe zu bekommen? Oder soll ich es lassen, da so andere mögliche Gegner auf mich aufmerksam werden könnten? 

Waffen, Waffen-Upgrades, Equipment und Perks aus Mutiplayer werden ebenfalls in Blackout eingebaut und dienen hierbei als Loot. Dadurch das das Spiel weiterhin in der First Person Perspektive gespielt wird, und jeder diese Perspektive besitzt, bringt es eine Spannung mit sich die vorher nicht dagewesen ist. In Häuser oder andere Gebäude zu gehen bringt immer eine gewisse Unsicherheit mit sich, denn es könnte in jeder Ecke ein Gegner lauern. Offen und großflächige Landschaften sollten im Gegensatz zu Fortnite ebenfalls vermieden werden, da ich mich in Blackout nicht einbauen kann und ich von jeder Seite aus verwundbar bin. Dies bringt ein konstant beunruhigendes Gefühl und erhöht nicht nur die Spannung, sondern zwingt einen auch dazu seine Umgebung besser wahrnehmen zu müssen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dies über einen Call of Duty Titel sagen würde, aber Blackout kann sogar sehr taktisch und teamorientiert gespielt werden. Im vierer Squad ein Haus einzunehmen und ein Gegnerteam zu eliminieren bringt zugleich einen Rush an Adrenalin wie auch ein zufriedenstellendes Gefühl mit sich. 

Leider ist das Orten von Gegnern aus audiotechnischen Gründen nicht allzu gut gestaltet. Man erkennt zwar wann und wo geschossen bzw. gelaufen wird, allerdings ist nur die grobe Richtung wie auch nur die grobe Entfernung einschätzbar. Im Vergleich zu auditiv guten Shootern ist hierbei leider ein Manko zu erkennen, welches manchmal sogar den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann.

Der traditionelle Multiplayer bleibt weiterhin ein klassisches Call of Duty: ein fast-twitched-Shooter. Es wurden zwar kleine Änderungen eingeführt aber nichts was die Waffe komplette neu erfindet. Die Time-to-Kill ist etwas erhöht worden, da Spieler mehr Health Points besitzen als vorher, und das Healing-System wurde zu einem aktiven Heilen geändert. Man kann nicht mehr hinter einer Ecke warten bis man regeneriert, sondern muss sich aktiv seinen Stim-Shot, falls verfügbar, zum heilen setzen. Dies bringt oftmals ein Abwägen zwischen heilen oder nachladen mit sich und der Mutiplayer wird dadurch etwas taktischer. Scorestreaks, wie auch Specialist, bleiben weiterhin Teil des Multiplayers. Der „Fog of War“ ist eine weitere Erneuerung im Multiplayer und betrifft die Mini-Map. Hierbei sieht man nicht mehr Gegner direkt auf der Mini-Map, sondern nur wenn Teammates oder man selber einen Gegner im Sichtfeld haben.

Modi sind die altbekannten Modi wie Team Deathmatch, Control, Kill Confirmed und weitere. Heist, ein neuer Modus, ist mir hierbei jedoch sehr positiv aufgefallen. Hier geht es etwas taktischer zu und Spieler müssen sich am Anfang jeder Runde ihr Equipment zusammen kaufen. Stellt es euch vor wie ein Counter Strike im Call of Duty Format. Spieler die dem Prestige Status nachjagen wollen werden hier weiterhin viel Spaß finden und neue und verschiedene Waffenkombos auf ihren Weg dorthin austesten und meistern können.

Der Zombie Modus ist bisher die größte Zombieerfahrung die ein Call of Duty Titel zu einem Launch mitbringt. Insgesamt gibt es drei verschiedene Maps: Blood of the Dead, IX und Voyage of Despair (eine vierte Map gibt es für alle Season Pass Inhaber). Die Maps handeln um zwei Zombie-Story-Timelines: Aether und Chaos.

Zombiewelle nach Welle zu besiegen, Settings wie das alte Rom oder die Titanic mit weiteren Wegen und Geheimnissen, plus das gewohnt schnelle und gute Waffenverhalten bringen einen Arcade-Spaß mit sich der sicherlich viele Leute begeistern kann. Spieler können ebenfalls ihre Zombieerfahrung nun manuell in Custom Games anpassen, wie auch ihrer Charaktere und Klassen gestalten. Dies ist der einzige Modus der in einem geringen Maße an eine Single Player Komponente erinnert. Da viele Story Elemente hinter Geheimnissen und Puzzle innerhalb des Levels versteckt sind, werden jedoch nicht alle Spieler die verschiedenen Story-Elemente mitkriegen. Es ist keine Story die erzählt wird, sondern eine Story die gefunden werden muss. Charaktere und die jeweiligen Settings, mit einem großartigen Leveldesign, bringen eine gewisse Story mit und Spieler können nun auch endlich alleine mit AI-Teammates diesen Modus spielen. Um ehrlich zu sein fühlt es sich alleine jedoch „falsch“ an und sollte auch hier am besten mit Freunden oder einer online Lobby gespielt werden. 

Manche Elemente des Modus sind jedoch veraltet und sollten vielleicht überdacht werden, wie beispielsweise der Akzent von Takeo. Einen Asiaten ständig das R und L im englischen falsch aussprechen zu lassen ist heutzutage einfach nicht mehr lustig und wird nach einer gewissen Zeit etwas nervig.

Grafisch gesehen muss leider gesagt werden, dass das Spiel öfters mit Texturen und Clipping zu kämpfen hatte. Texturen laden oftmals viel zu spät, vor allem im Blackout Modus, und das Spiel ist mir täglich gecrasht. Jeden Tag ein bis zwei Mal ist leider wirklich zu viel (es wurde auf einer PS 4 Pro gespielt).

 

Fazit 8.5 aus 10 

Das Pokern von Treyarch zahlt sich aus! Multiplayer erfährt eine Verbesserung, einen tieferen Zombie-Modus als jemals zuvor und den derzeit besten Battle Royale Modus auf dem Markt. Sicherlich ist jeder Modus stark genug um die jeweiligen Fans am Ball zu halten, allerdings steht dieses Jahr Blackout im Rampenlicht. Es wurde nicht nur auf dem Hype-Train aufgesprungen, sondern ein verbessertes Battle Royale System mit dem gewissen CoD-Flair hervorgebracht. Jeder muss sich anfangs jedoch darüber im Klaren sein, ob die Abwesenheit einer Single Player Campaign verkraften kann oder nicht!