Dishonored Death of the Outsider Test / Review

Fan-Favorite Billie Lurk tritt ins Rampenlicht in Dishonored Death of the Outsider und wird zum spielbaren Charakter. In ihrer Vergangenheit war sie unter Leitung ihre Mentors Daud als Assassin in Dunwall unterwegs. Daud wurde vom Outsider mit seinem Zeichen versehen und „got touched by the void“. Billie will ihren alten Mentor, welcher zum Anfang des Spiels in Gefangenschaft ist, befreien. Sobald dies geschehen ist kommt es zur eigentlichen Aufgabe im Spiel: Kill the Outsider! Daud sieht den Outsider als Quelle des Bösen und den Grund für das Schlechte im Leben der Menschen an und daher ist sein letzter Wille, dass der Outsider stirbt. In seinen Augen kann es nur dadurch zu einer besseren Welt kommen. Die Story spielt hauptsächlich in Karnaca in der die Dreadful Wale als HUB dient. 

Daud wurde mit dem Zeichen des Outsiders versehen, ebenso wie die alten Hauptcharaktere Corvo und Emily. Billie hingegen nicht und somit stehen ihr nicht die gleichen Fähigkeiten zur Verfügung. Zwar besitzt sie durch ihre Vergangenheit mit Daud drei Fähigkeiten die auf sie „abgefärbt“ haben, allerdings können diese im Laufe des Spiels nicht verändern bzw. verbessert werden. Die drei Abilities sind: Displace, Semblance und Foresight. Foresight lässt euch in Spirit-Form für eine gewisse Zeit die umliegende Welt erkunden und gewisse Objekte/Gegner markieren. Sehr wichtig um seine Vorgehensweise zu planen und einen Überblick der Räumlichkeiten zu erlangen. Semblance lässt euch das Gesicht einer Person übernehmen und somit Inkognito durch die Welt laufen (natürlich auch nur für eine kurze Zeit) – a girl has no name. Die dritte und letzte Fähigkeit ist die Displace Ability. Displace ist Billies Version des Teleports, die eine Kopie von Billie anfertigt. Diese Ability ist nicht nur zur Fortbewegung hilfreich sondern kann auch als Sicherheitsnetz genutzt werden, solange der Marker in Reichweite ist. Alle Abilities verbrauchen Void Energy, welche dieses Mal zum Glück nach Benutzung komplett aufladen kann und die lästigen Void-Tränke somit entfernt. Ihr könnt also mit euren Abilities rumspielen wie ihr wollt ohne euch Gedanken über das Aufladen der Void-Energy machen zu müssen. Es ist schade, dass Billie nur drei Abilities zur Verfügung stehen und sie auch nicht verbessert werden können, da alle drei mit zu den nützlichsten Fähigkeiten der Franchise zählen. Allerdings macht diese Design-Entscheidung im Kontext der Story Sinn und kann somit in meinen Augen verkraftet werden. Billie kann jedoch durch Bone-Charms verbessert werden welche in jedem Level zu finden sind. Neben den Abilities kommen alte wie auch neue Waffen ins Spiel. Die auffälligste und in meinen Augen coolste neue Waffe ist die Trap-Mine. Die Mine zieht euren Gegner ran und macht ihn in einem Zug bewegungsunfähig.

Das Leveldesign und die Präsentation sind ganz im Stil wie wir es von Dishonored gewohnt sind. Steampunk durch und durch. Das Leveldesign bietet vertikale wie auch horizontale Möglichkeiten sich fortzubewegen. Jedes Missionsziel kann durch unterschiedliche Spielstile wie auch Winkel erreicht werden. Beispielsweise konnte ich in einem Level entweder durch die Kanalisation mir Eintritt verschaffen oder durch verschiedene weitere vorhandene Eingänge. Neben der Stealth Variante kann jeder der möchte auch im Assault Stil spielen und so auffällig wie auch tödlich sein wie er kann/möchte. Nach jedem Level wird euch ein Raster präsentiert in dem aufgezeigt wird wie euer Spielstil aussah. Eine Warnung jedoch: full out assault wird oftmals bestraft und führt häufig zum Tod! Eine geplante und leise Herangehensweise ist öfter von Erfolg gekrönt als der laute Weg.  Falls ihr doch verschieden Dinge ausprobieren möchtet, ist Quick-Save euer Freund. Checkpoints sind nicht allzu häufig und Quick-Save kann euch vieles ersparen. Durch den leisen Spielstil erfahrt ihr ebenfalls neue Informationen durch die Umwelt die auch sonst verborgen bleiben. Belauscht ihr Wachen beispielsweise könnt ihr von neuen Eintrittsmöglichkeiten oder ähnlichem erfahren. Ratten sind ebenfalls eure Freunde. Billie besitzt die Möglichkeit Ratten zu verstehen und eure kleinen Helfer können somit als Spione agieren. Hört ihnen zu und ihr erfahrt ebenfalls neue Informationen zur Umwelt. Wie bereits angesprochen könnt ihr euren eigenen Spielstil bestimmen, allerdings spiegelt sich dieser nicht in der Welt von Dishonored wieder. Falls ihr extrem tödlich agiert verändert sich nicht die Umwelt, anders als im zweiten Teil in dem vermehrt Blood Flies die Welt bewohnt hatten. Das alte Chaos-System wurde also entfernt und hat keinen Effekt auf die Umwelt oder auf die Enden der Story.

Eine weitere Erneuerung ist der Black Market im Spiel. Dort könnt ihr euch mit hilfreichen Utensilien bestücken wie auch Contracts aufnehmen. Contracts dienen als Side Quests. Ob ihr die Side Quests erfüllen wollt oder nicht, ist völlig euch überlassen. Allerdings sind die jeweiligen Side Quests levelspezifisch und können nicht ins nächste Kapitel übernommen werden. Falls ihr dem Contract nicht gerecht werdet, gibt es keine weitere Möglichkeit den Vertag zu erfüllen und die Belohnung zu erhalten. Contract können in verschiedenen Formen auftreten und erhöhen vor allem die Replayability. Die Replayability wird auch durch den Original Game+ Modus erhöht, in dem wir die Kampagne mit einigen Abilities aus Dishonored 2 nochmals spielen können.

 

Fazit 8.0 aus 10   

Der Stand-Alone Titel bringt die positiven Dinge der Franchise zurück. Das Spiel ist kürzer, kompakter und bringt neue nützliche Fähigkeiten, die zum experimentieren einladen, mit. Leider flacht die Story zum Ende hin ab, was allerdings niemanden stören wird der auf Revenge Stories steht. Alles in allem ist es ein gelungenes Ende der Franchise, welches jedoch leider nichts Neues ausprobiert. Vergleicht es mit einer Urlaubslocation die ihr kennt und liebt - zwar schafft diese immer noch positive Erinnerungen, allerdings hält sie keine Überraschungen mehr auf Lager.