NBA 2K Playgrounds 2 Test / Review

Das Wichtigste zuerst, NBA 2K Playgrounds 2 macht Spaß. Wenn du dich nach einem Arcade-Basketballspiel wie NBA Jam oder NBA Street gesehnt hast, dann ist Playgrounds 2 das richtige Spiel für dich. Playgrounds 2-on-2 Basketball ist übertrieben, schnelllebig und macht süchtig, eigentlich genau das was die vorher erwähnten Spiele zu ihren Zeiten erreicht haben.

Die Spielweise von Playgrounds 2 ähnelt eher NBA Jam als Street aber die Entwickler von Saber Interactive haben auch ihren eigenen Spin drauf gelegt. Das grundlegende Spiel ist seit der Erscheinung von Arch Rivals in 1989 alt bekannt. Man spielt zwei gegen zwei und Schubsen und Goaltending sind erlaubt, um die physik-brechenden Sprünge und offensive Fähigkeiten in Schach zu halten. Allerdings machen zwei Features Playgrounds 2 zu einer erfrischenden Aufnahme des Genres.

Mit dem Shot-Meter verlangt es Spielern etwas mehr Fähigkeiten als in ältere Arcade Basketball Spiele ab. Ohne das richtige Timing hat man keine Chance 3-Pointer oder Dunks zu treffen. Man erhält über den Meter ein direktes Feedback, warum man den Shot verfehlt hat, ähnlich wie in NBA 2K19. Für jemand mit einer Rot-Grün Farbschwäche (wie ich) dauert es allerdings etwas länger um den Dreh raus zu bekommen, weil der Meter nur in rote und grüne Bereiche gegliedert ist, wie ich es erst über den Text im Tutorial gelernt habe.  Aber nach kurzer Zeit kann jeder den Trick lernen, orientiert man sich an den weißen Streifen des Meters, und kann hochfliegende Dunks, Alley-Oops und Dreier mit etwas mehr Regelmäßigkeit punkten. Ich hätte es mir aber gewünscht, dass Sabre/2K auch an die Farbenblinde unter uns gedacht hätte und noch andere Farboptionen anbieten würde. Bisher gibt es leider noch keine Accessibility-Option. Das Farbenproblem macht den 3-Point Contest Modus besonders schwierig, weil dort der grüne Berich beim Shot Meter immer anders platziert ist.

Das zweite Feature ist das Power-Up-System. Mit aufeinander folgenden Treffer (Hot-Streaks) oder generell guten Plays kann man ein Power-Up Ball unten im Display füllen. Wenn der Ball gefüllt ist kriegt man einen zufälligen Bonus wie beispielsweise Maximum-Ratings für dich, Minimum-Ratings für dein Gegner, Turbo Geschwindigkeit oder zwei-fach Punkte für Dunks oder Dreier für 30 Sekunden. Diese Power-Ups verleihen dem Spiel ein Strategie-Element und mit etwas Glück und Takt kann dies ein Spiel zu deinen Gunsten kippen. Schubsen kostet auch Kraft aus dein Power-Up Ball und deswegen muss man genau Abwägen wann man diese Taktik verwenden möchte.

Playgrounds 2 macht am meisten Spaß mit Freunden (1-3 Freunde können hinzugeholt werden), entweder lokal oder online. Allerdings hat Playground 2 auch einen neuen Season Mode, um auch Einzelspieler zu beschäftigen. Man kann aber auch Season Mode in Co-Op spielen. In Season Mode spielt man durch 14 Spiele plus Best-of-3 Playoff Series, um die Championship zu gewinnen und neue Legenden wie Michael Jordan, Kobe oder Dr. J  freizuschalten. Jedes Team hat eine Legende die man durch diesen Modus freischalten kann, wodurch auch der Replay-Wert erhöht wird.

Übrigens, die Freischaltung von Spielern ist ein Punkt welcher süchtig macht aber auch gleichzeitig streitig ist. Durch 2K hat Playgrounds 2 jetzt knapp 500 offiziell lizenzierte Spieler mit individuellen Stärken und Schwächen. Ein riesen Roster für so ein Arcade Spiel. Ungefähr 200 sind bereits freischaltbar und die restlichen werden über das Jahr verteilt in Updates veröffentlicht. Allerdings startet man das Spiel nur mit ungefähr 15 Spielern. Die meisten Spieler bekommt man durch Card Packs wie in MyTeam/Ultimate Team Modes. Virtuelle Währung für die Card Packs kann man in jedem Spielmodus verdienen, allerdings ist dies ein langer Weg und wenn du nach bestimmten Spielern suchst, hat man leider keine Garantie den gewünschten Spieler zu erhalten. Der Streitpunkt ist, dass man auch mit realem Geld Packs kaufen oder sogar die komplette Spielersammlung plus zukünftig veröffentlichte Spieler erkaufen kann. Da der Preis nur 9,99 Euro für die komplette Freischaltung ist, denke ich, dass dieser Punkt allerdings etwas overblown ist. Playgrounds 2 kostet nur 29,99 Euro und wenn man unbedingt alle Spieler sofort freigeschaltet haben muss ist eine zusätzliche 9,99 Euro Investition auch im Rahmen. Ansonsten kann die Freischaltung von Spielern und die Zufälligkeit von Card-Packs sogar etwas Spaß machen (für die Sammler unter uns).

Mit der Freischaltung von Spielern ist allerdings nicht alles getan. Man hat den Spieler erstmal nur als Bronze-Variant. Es gibt noch Silver, Gold und Diamond-Varianten die man nur durch bestimmte Challenges in Exhibition und Season-Modus freischalten kann. Viele Challenges kann man einfach "auf natürlichen Wege" durch normale Spielweise ergattern, was es nicht zu einem riesigen Aufwand für einzelne Charaktere macht. Der Grind kommt mehr, wenn du es dir zum Ziel setzt, eine große Menge der 500 verfügbaren Spieler zu leveln. Ich habe, zum Beispiel, im Laufe einer Saison und ein paar Exhibition Spiele zwei Spieler hoch auf Diamond gelevelt. Eine Saison von drei minütigen-Spielen dauert ungefähr zwei Stunden inklusive Playoffs.  

Wenn man sich online gegen andere messen möchte gibt es den Playgrounds Championship Modus. In diese Modus kann man von Bronze bis Gold Stufe leveln und euren Platz unter den besten Playgrounds 2 Spieler verdienen. Selbst in der Bronze-Stufe ist es aber ratsam ein oder zwei Legenden auf Gold hochgelevelt zu haben, um dort bessere Siegchancen zu haben. Online Play war reaktionsschnell und reibungslos. Matchmaking war auch relativ schnell in der ersten Woche nach Release. 

 

Fazit 8.0 von 10 

Wenn du ein Fan von den alten NBA Jams Spielen bist, wirst du wahrscheinlich viel Spaß mit NBA 2K Playgrounds 2 haben. Playgrounds 2 liefert kurzen Spielspaß mit genügend Elementen welche die Vielfalt und Langlebigkeit des Spiels garantieren, wie das Power-Up-System und die Freischaltung/Leveln von Spielern. Am meisten Spaß wird man wahrscheinlich jedoch als Party-Spiel zusammen mit anderen Freunden haben aber der Season Modus und Online Championship Modus sollten auch den Turnierspieler (Competitive Gamer) interessieren.